gehören zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) und zu der Unterfamilie der Kardengewächse. Zu diesen gehören auch die Witwenblumen (Knautia), der Teufelsabbiss (Succisa) und die Skabiosen (Scabiosa).
Pflanzenfamilie
Pflanzenfamilie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Kardengewächse
Gattung: Karden
Arten
Karde, wilde: Dipsacus sylvestris
Weber-Karde: Dipsacus fullonum, Dipsacus sativus
südeuropäische Karde: Dipsacus ferox
Borsten-Karde: Dipsacus pilosus
Schlanke Karde: Dipsacus strigosus
Schlitzblättrige Karde: Dipsacus laciniatus
ostasiatische Karde: Dipsacus asperoides
Botanik
Ruderalpflanze: auf Schuttplätzen, Bahndämmen, an Wegrändern, auf Wiesen anzutreffen. Liebt Lehmböden, sonnige Böschungen.
Sie ist keine Distel! Ihre Stacheln sind nicht nadelig-spitz, sondern wie scharfe kleine Zähne.
Die einheimische Karde ist zweijährig: im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette, im zweiten Jahr schießt die Kraft in die Blüte, die ein bis zwei Meter hoch wird. Die Hauptrippe der Blätter weist auf der Unterseite eine Reihe kleiner Haifisch-Zähne auf.
Die Blüte beginnt im Juli/August: ein Ring von kleinen kurzen rötlich-lila Blüten beginnt in der Mitte zu erblühen. Der Ring teilt sich und wandert nach oben und nach unten. (Diese Besonderheit erinnert an die Wanderröte bei der Borreliose.)
Hummeln, Falter und langrüsselige Insekten besuchen die Kardenblüte.
Lange Blütentragblätter mit Haken vorne sorgen dafür, daß der ganze Blütenkopf schwingt, wenn ein Tier daran vorbei geht. So können Samen sehr weit geschleudert werden. Die Samen sind Lichtkeimer!
Die Stängel sind mit Stacheln besetzt. An ihnen befinden sich gegenständige Blätter, die ein „Venusbecken“ bilden, in dem sich Regenwasser oder Tau sammelt.
Wirkstoffe
- Saponine
- Kaffeesäurederivate
- Kalisalze
- Inulin
- Bittersoffe
- Glykosid Scabiosid (auch bei anderen Mitgliedern der Familie zu finden)
- Alkaloid Lamine
Wirkung
- harn-, galle- und schweißtreibend
- entschlackend
- verdauungsfördernd
Nebenwirkungen
- Magen-Darm-Reizungen (bei Überdosierung)
Indikationen
Wasser aus dem Venusbecken:
- wird als Schönheitsmittel, Gesichtswasser, Augenwasser und Mittel gegen Sommersprossen oder Altersflecken benutzt.
Wurzel:
- Gicht, Arthritis, rheumatoide Wassersucht
- Gelbsucht, Gallenbeschwerden
- Borreliose
- Hautkrankheiten: Dermatose, Furunkulose, Akne, v.a. wenn eine schlechte Verdauungsfunktion dahinter steckt
- äußerlich: Fisteln, Flechten, Warzen, Rhagaden
Kardenwurzel (xu duan) in der chinesischen Medizin:
- bei Nierenessenzmangel und Leber-Blut-Schwäche
- verhindert Osteoporose, heilt verletzte Knochen
- verhindert vorzeitigen Abort
- verbessert die Immunsituation
- hemmt Bakterien
- lindert Vitamin-E-Mangel
- tötet Tricomonas urogenitalis-Flagellaten
- stärkt den Uterus
Nebenwirkung
- Magen-Darm-Reizungen (bei Überdosierung)
Verwendete Pflanzenteile
- Wurzeln (ernten im 1. Herbst oder im 2. Frühjahr)
- gelegentlich auch Blätter und Wasser aus dem Venusbecken
Anwendungsformen
- innerlich: Tee aus Wurzeln und/oder Blättern der Kardenrosette
- Tee: 1 Tl zerkleinerte frische oder getrocknete Wurzel pro Tasse kurz aufkochen, 20 min. ziehen lassen, auf nüchternen Magen trinken,
3 Tassen pro Tag - homöopathisch: Dipsacus (frische blühende Pflanze):
chron. Hautleiden, Tuberkulose, Afterfisteln - Tinktur äußerlich: Wunden, Erfrierungen an den Lippen, Sommersprossen, Einreibung bei Gicht
- Tinktur innerlich: frische Wurzel samt Blattherz säubern, aber nicht schälen, zerkleinern, in ein Schraubglas füllen, mit Korn oder Wodka aufgießen, 3 Wochen an einem warmen Ort stehen lassen.
Für Eilige: Wurzel mit Mixer pürieren und dann mit Alkohol übergießen → kann am nächsten Tag verwendet werden. - Rezeptur aus dem Koster:
1:4 zerkleinerte oberen Teile der blühenden Pflanze mit Obstbrand gemischt 14 Tage lang in der Sonne stehen lassen, abseihen und mit destilliertem Wasser aufgießen - Tinkturen: 3 x 15 Tropfen bis 3 x 1 El. vor den Mahlzeiten
- Pulver mit Honig verrühren und einnehmen (für Kinder)
Planet
Mars: Stacheln, rötlicher Blütenring
Venus: Schönheit, Reinheit (mildert den feurigen Zorn des Mars)
Anbau
Aussaat im Spätherbst oder Frühling direkt ins Beet. Lichtkeimer! Samen nicht bedecken. Aussaat und Ernte an Wurzeltagen (Mond in einem Erdzeichen: Stier, Jungfrau, Steinbock)
Vom Wesen der Pflanze
physisch: bitter, den Stoffwechsel anregend.
energetisch: als strahle eine starke Energie zentrifugal von innen heraus.
Verwendung
Karden wurden eingesetzt, um Wolle und andere Textilfasern zu kämmen.
Bezugsquellen
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